Wer denkt, dass es Nieten erst seit den Nadelstreifen gibt, der irrt. Die ältesten Nieten dürften lange vor der Bronzezeit im Einsatz gewesen sein, nachdem typische Holzköpfe sich nicht länger breitschlagen ließen.
Eine neuerliche Bewertung lohnt auch das Belächeln von so genannten Vollnieten – historische Ingenieurskunst und 2,5 Millionen dieser Vollnieten halten immerhin den Eifelturm zusammen – von den vielen versteckten Blindnieten ganz zu schweigen.
Heute erleben Nieten eine Renaissance im Fügen und Verbinden von Kunststoffen mit beliebigen anderen Materialien. Heißniet-Systeme garantieren hier hochpräzise Umformprozesse bei höchsten Stückzahlen und stehen dementsprechend im Fokus der Produktentwickler und Fertigungsprozess-Optimierer. Auch werden immer neue Werkstoffe entwickelt, die den wachsenden Anforderungen wie Energie- und Kosteneffizienz, Ressourcenschonung und Leichtbau gerecht werden müssen.
All diese neuerlichen Anforderungen suchen Lösungen – und so hatte ein namhafter Automobilzu-lieferer gute Gründe, uns mit der Konstruktion und Realisierung einer multifunktionalen „Montageanlage für Kunststoffbaugruppen“, zu betrauen, an deren Ende der Prozesskette ein Beleuchtungsbauteil steht.
Das Konzept: Bauteile wie Lichtleiter und Reflektor werden positionsgerecht zur Verbindung mit den Nietrohlingen (…so genannte Pins) in der Anlage zusammengeführt. Dann pressen mehrere regelbare pneumatische Heizstempel mit Nietgegenform die gesenkten Nieten unter Temperatur zusammen und werden mittels Zeitfenster X und nach einem kontrollierten Abkühlen wieder entfernt – unser Kunde nennt das „voll abgebügelt“.
Das klingt letztlich einfacher als es ist, doch merke – anspruchsvolle Nieten lassen sich nicht von der erstbesten Lösung breitschlagen. Wenn Sie das auch so sehen, sollten wir uns kennenlernen…